Meine Frau ist schwanger und wir sind beide vegan. Als vegan lebender Mensch muss man sich allerlei anhören.
Des Öfteren haben ich schon die Frage gehört, ob ich meinem Kind die Wahl lassen werde, was es isst. Natürlich werde ich ihm die Wahl lassen. Ich werde ihm aber keine Dinge zu essen geben, die meiner Meinung nach nicht zum Essen geeignet sind. Dazu zählen Honig, Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Insekten, Gelatine, Eier oder kurz nicht-vegane Dinge.
Diese Antwort wird fast immer von der nächste Frage gefolgt: “Glaubst du nicht, ein Kind sollte selbst entscheiden, was es isst?”
Meine Antwort: “Ganz eindeutig: NEIN! Glaubst du das etwa?”
Bei den Giftnotrufzentralen rufen immer wieder Eltern an, weil ihre Kinder beispielsweise Zigaretten gegessen haben (Quelle). Sollte ich meinem Kind jetzt also dabei zu sehen, wie es die Zigarettenstummel isst, die es auf der Strasse findet? Oder sollte ich zusehen, wie es Hundekot zu sich nimmt, weil es ja selbst entschieden hat das zu essen?
Nein, natürlich nicht. Das Kind weiss noch nicht, was man bedenkenlos essen kann und was nicht. Meine Aufgabe als Vater ist es unter anderem ihm genau das beizubringen. Meiner Meinung nach kann man Milchprodukte, Eier, Fleisch, Fisch, Insekten, Gelatine und Honig nicht bedenkenlos essen. Mein Kind würde sich, der Umwelt und nicht zuletzt den Tieren schaden ohne es zu wissen. Diese unwissentlich gegangene Grausamkeit kann und will ich ihm nicht zumuten.
In einem Alter, in dem Kinder ein Mitgefühl entwickeln, haben sie oft eine gefestigte Meinung zu diesem Thema. Ich habe nicht nur einmal von Veganern gehört, dass sie gebeten wurden doch bitte dem Kind nicht zu erzählen, was es da gerade gedankenlos in sich reinstopft.
Wenn mein Kind einmal alt genug sein wird das zu verstehen, werde ich versuchen ihm zu erklären, warum wir nicht all das essen, was andere Menschen essen. Ich denke mein Kind wird mir beipflichten, dass das gute Gründe sind. Irgendwann einmal wird es sich vielleicht von seinem Taschengeld einen Hamburger kaufen. Das ist mir klar. Von mir wird es aber keine nicht-veganen Dinge bekommen. Und ich denke es wird mich verstehen.
Sehe ich ganz genau so. Als Eltern hat man eben eine Vorbildfunktion für Moral und Ethik und alle Eltern treffen diese Vorauswahl für ihre Kinder, manche mehr, manche weniger, einige bei diesen Themen, andere bei anderen Themen. Warum das bei Veganern plötzlich schlimm sein soll, liegt wohl eher an der Unkenntnis der meisten Menschen über die vegane Ernährung.
Andere erwarten, dass man Vorbild sein soll, aber dann doch bitte nur für die die sie selbst auch gut finden. Aber nein, so funktioniert das nicht. Man ist für sein Kind verantwortlich und bringt einem natürlich die Dinge bei, die man selber für richtig erachtet und nicht was andere als richtig ansehen.
Deswegen danke für den Artikel und volle Zustimmung!