Händewaschen war gestern

Sagrotan bewirb in einer Werbung einen Seifenspender, den man nicht mehr anfassen muss. In der Werbung erfährt man auch, dass man ohne diese überragende Technik nicht hygienisch leben kann.

In meinen Augen wird dabei aber deutlich, dass Sagrotan seinen eigenen Produkten nicht vertraut. Nehmen wir mal an, das Produkt käme mit einem gewöhnlichen Seifenspender. Ich würde mir also mit dem Seifenspender etwas Seife auf die Hand geben und ANSCHLIESSEND die Hände waschen. Wenn ich nun also aus hygienischen Gründen den Seifenspender nicht mehr anfassen soll, so heisst das doch, dass die Seife nicht wie versprochen die Bakterien tötet. Somit haben wir gerade eine sehr dreiste Werbelüge enttarnt. Sie ist besonders zu verachten, weil sie mit den Ängsten von Eltern spielt. In diesen Werbespots werden immer Kinder gezeigt.

Das ist in weiterer Hinsicht besonders verachtenswert. In einer Einführung zur Hygiene und Desinfektion in Haushalt und Klinik der Helmholtz-Gemeinschaft wird vor den negativen Folgen des unnötigen Einsatzes von antimikrobiellen Substanzen gewarnt. Dazu gehört die mögliche Selektion resistenter Bakterienstämme, eine vermehrte Umweltbelastung und die erhöhte Wahrscheinlichkeit Allergien zu entwickeln. Die Werbung empfiehlt also in Wirklichkeit aus Profitgier den Eltern ihren Kindern zu schaden.

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2 Responses to Händewaschen war gestern

  1. Christian says:

    Leider gibt es viele weitere Beispiele wo mit der Angst der Eltern gespielt wird. Ich halte das Produkt auch für übertrieben. Erst heute habe ich wieder Leute in der Straßenbahn gesehen, welche sich beim Aussteigen die Hände mit einem Produkt aus dem Hause Sagrotan gereinigt haben….

  2. Pingback: Zusammenfassung der Woche ab 22.07.2013 | IRON BLOGGER ADN

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