Mein Sohn wurde am Freitag den 25. Rocktober 2013 geboren.
Nach Schwierigkeiten mit dem Blutdruck meiner Frau wurden die Wehen eingeleitet. Dabei wird ein Gel vor dem Muttermund gespritzt in der Hoffnung, dass dieses Wehen auslöst. Die Ärzte waren sich nicht sicher, ob der Körper meiner Frau daraufhin die Geburt einleiten würde. Ein Versuch war es aber wert, da meine Frau und mein Kind durch den hohen Blutdruck in Gefahr waren. Der Erfolg war überwältigend. Das Gel würde um halb neun verabreicht und gegen zwei wurde mein Sohn geboren. Die eigentliche Geburt hat nur so etwa zwei Stunden gedauert. Das ist extrem kurz, vor allen Dingen bei einer Erstgebärenden.
Und obwohl meine Frau starke Schmerzen hatte (sie hat mehrfach nach einer PDA gebeten, was aber leider nicht mehr möglich war), war die Geburt einer der schönsten Momente meines Lebens. Natürlich stand ich oft auch hilflos daneben und konnte ihr nur beistehen. Trotzdem, der Moment als mein Sohn ihr auf den Bauch gelegt wurde, war wunderbar.
Auch, wenn ich nicht viel Vergleichsmöglichkeiten habe, habe ich doch das Gefühl, dass wir einiges richtig gemacht haben. Hier ein paar Punkte, die meiner Meinung nach, uns geholfen haben.
- Über alles sprechen. Sprecht mehrfach über alles. Erzählt euch eure Wünsche und Vorstellungen. Erzählt euch eure Ängste.
- Denkt darüber nach, ob ihr eine PDA wollt.
- Besucht eine Geburtsvorbereitungskurs.
- Schaut euch vorher unbedingt den Kreissaal an. Die meisten Krankenhäuser haben Informationstage mit Besichtigung der Kreißsäle.
- Informiert euch darüber, ob das Krankenhaus Familienzimmer anbietet.
- Geht zu allen Vorsorgeuntersuchungen.
- Ein Kind ändert alles. Wirklich alles. Erwartet nicht, dass ihr in der Woche nach der Geburt irgendwas machen könnt ausser Essen und Schlafen. Fragt Freunde, ob sie euch in der Anfangszeit beim Einkaufen behilflich sein können.
- Stellt sicher, dass ihr jedem den Besuch in den ersten Wochen verweigern könnt.
- Wenn die werdende Mutter stillen möchte, kauft euch ein Stillkissen. Wenn nicht, kauft euch trotzdem ein Stillkissen.
- Die werdende Mutter sollte Wochen vor der Geburt mit der Dammmassage anfangen. Dafür gibt es extra Dammmassageöl. (Meine Frau ist trotz dieser sehr schnellen Geburt kaum gerissen. Die meisten Frauen reissen oder es wird ein Dammschnitt gemacht.)
- Der werdende Vater sollte auf dem Weg in die Klinik noch eine Kleinigkeit (Schokoriegel oder so) essen. Die Geburt kann sehr lange dauern.
- Versucht keine dogmatischen Erwartungen zu haben. Passt euch der Situation und den Bedürfnissen während der Geburt an.
- In den ersten Tagen nach der Geburt werdet ihr nicht zwangsläufig voller Liebe zu dem neuen Menschen sein. Das ist ganz natürlich. Macht euch keine Vorwürfe. Die Situation ist neu und ihr müsst euch erst daran gewöhnen. Die Liebe muss wachsen. Das ist ein grossen Tabu und trotzdem glaube ich, dass es vielen frischen Eltern so geht.
- Die Schreie eures Kindes sind am Anfang sehr schwer auszuhalten. Habt Geduld, ihr gewöhnt euch dran. Trotzdem, bitte das Kind nie schreien lassen. Gebt ihm Zuwendung und zeigt ihm dass ihr bei ihm seid und versucht zu lernen seinen Bedürfnissen gerecht zu werden.
- Das Buch Baby in Balance gibt wertvolle Tips, wie ihr dem Kind durch Bewegungen und Unterstützungen helfen könnte Spannungen abzubauen.
- Nicht wenige Frauen bekommen nach der Geburt Depressionen. Das ist kein Grund sich zu schämen. Holt euch Hilfe und sprecht darüber. Das sollte kein Tabu sein.
- Ihr solltet unbedingt eine Nachsorgehebamme haben. Sie hat viele Tips und kann euch viele Ängste nehmen. Ängste, die alle frischgebackenen Eltern haben.
- Kocht vor, friert vorher Essen ein.
- Informiert euch ob eure Krankenkasse eine Haushaltshilfe für die erste Zeit bezahlt.
- Kauft euch ein Tragetuch. Unser Sohn läßt sich manchmal nur im Tragetuch beruhigen.
- Kauft euch Wickelbodys. Quasi alle Kinder mögen es nicht, wenn ihnen etwas über den Kopf gezogen wird.
Ich hoffe diese Tips helfen euch.