Einmal Post-Privacy, bitte.

Zugegeben, dies ist ein Verlegenheitspost. Ich gehöre zu den Iron Blogger ADN und muss daher jede Woche einen Blogpost schreiben.

Zum Thema: Wenn mein Sohn heute auf die Welt kommen würde wäre er kein Frühchen mehr. Das ist eine sehr gute Nachricht. Aber dieser Erfolg ist teuer erkauft worden. In einem kleinen Anfall von Post-Privacy teile ich mit der Welt, wie die Schwangerschaft meiner Frau bisher verlaufen ist.

Neben den üblichen Beschwerden einer Schwangeren (ständiger Harndrang, Heisshunger, Übelkeit, Schmerzen) kam in der 20. Woche eine Symphysenlockerung dazu. Meine Frau meinte, es sei als ramme ihr jemand ein Messer ins Schambein. Dadurch konnte sie nur noch mit Schmerzen gehen, Hose anziehen, Treppen steigen, also alle Bewegungen, bei denen man die Beine ungleichmäßig belastet.

In der 25. Woche kamen sehr starke Übungswehen hinzu. Zum Teil kam alle fünf Minuten eine Wehe. Dass das gefährlich ist wurde uns erst beim nächsten Termin bei der Frauenärztin bewusst. In der 29. Woche wurde meine Frau dann ins Krankenhaus eingeliefert, damit die Wehen gestoppt werden. Sie bekam eine Tokolyse und die Lungenreife. Insgesamt war sie zwei Wochen im Krankenhaus.

Mittlerweile schläft sie kaum noch Nachts, da mein Sohn ihr ständig auf der Blase sitzt. Sie muss 4-7 Mal pro Nacht auf die Toilette.

In letzter Zeit hat meine Frau starke Wassereinlagerungen. Auch das ist nicht unbedingt ungewöhnlich, kann aber auch eine lebensbedrohliche Ursache (Schwangerschaftsvergiftung) haben. Am Donnerstag waren die Einlagerungen so stark, dass wir uns ernsthaft Sorgen machten. Als meine Frau dann auch noch über Sehstörungen klagte gingen wir direkt ins Krankenhaus. Dort waren die Werte OK, aber am oberen Ende von OK. Somit musste sie wieder im Krankenhaus bleiben. Aus unerfindlichen Gründen wurde sie mit zwei Frauen, die eben erst entbunden hatten, zusammen gelegt. Somit schlief sie noch weniger als zu Hause. Dadurch wurde der Blutdruck noch schlechter. Die Ärzte interessierten sich nicht genug für sie um den Zusammenhang herzustellen und vielleicht die belastende Situation zu ändern. Uns war aber klar, dass in dieser Umgebung der Blutdruck nicht sinken wird. Schliesslich wurde sie gestern auf eigenen Wusch entlassen.

Morgen ist wieder ein Frauenarzttermin. Wenn es blöd läuft, wird dann meine Frau für die letzten Tage/Wochen der Schwangerschaft noch mit Beta-Blockern versorgt.

Das gemeine ist, dass man in seiner subjektiven Wahrnehmung meistens von tollen entspannten Schwangerschaften hört und liest. Entspannt war’s bei uns nicht.

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